Beitrag des Monats

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Zwischen Hysterie und Langmut: Indikatoren für Entwicklungsverzögerungen.
Entwicklungsförderung
hilft bei
Lernschwierigkeiten
Verhaltensauffälligkeiten
Entwicklungsverzögerungen

Das Kind ist bald drei Jahre alt und es spricht viel weniger als seine Altersgenossen – zudem ist die Aussprache sehr undeutlich. Oft versteht selbst die Mama nicht, was es sagt. Hauptsätze oder gar Nebensatz-konstruktionen, die in dem Alter eigentlich „normal“ sein sollten, sind in weiter Ferne. Zusätzlich ist das Kind auch motorisch unsicher und die Bewegungen wirken unkoordiniert.
Der Begriff „Auffällig“ wird heute im Zusammenhang mit Entwicklung und Verhalten von Kindern gern und schnell strapaziert. Häufig hat man aber das Gefühl, alles orientiert sich am frühest möglichen Entwicklungs-zeitpunkt und alles danach wird gleich als auffällig eingestuft.
Dazu kommt noch der Vergleich mit anderen Kindern, der zusätzlich die Nervosität steigen lässt.
Es ist oft schwierig, zu unterscheiden, was noch im Rahmen einer Entwicklung ist, bei der einfach manche früher und andere später dran sind oder was schon auffällig ist. Dabei helfen meistens auch die beiden Extrempositionen wenig, die man dann häufig zu hören bekommt:
Die Hysterie mit dem Satz: „Da stimmt doch etwas nicht, da musst du unbedingt was tun!“ (nur was?) Oder umgekehrt der Langmut mit dem Satz – den man dann – oft auch von Medizinern – gesagt bekommt: „Das wächst sich schon aus!“ (dabei schwingt manchmal mit, doch bitte nicht so hysterisch zu sein).
So stellt sich die Frage: Worauf sollte man achten? Welche Faktoren sollte man im Auge haben, wenn man das Gefühl hat, dass die Auffälligkeit jetzt außerhalb des Rahmens ist?
Gibt es Indikatoren oder Hinweise aus der Kindheitsgeschichte, die eine sogenannte Neuromotorische Unreife oder Entwicklungsverzögerung aufzeigen können? Neuromotorische Unreife definiert sich durch fortdauernde frühkindliche Reflexe und einem mangelnden Gleichgewichtssinn.

Die aufgezählten möglichen Faktoren sind unvollständig und keinesfalls ist nur ein Aspekt ein Indikator für eine neuromotorische Entwicklungs-verzögerung. Vielmehr ist eine Häufung der genannten Faktoren mit zusätzlichen Belastungen in der Schwangerschaft, bei der Geburt oder in der Neugeborenenzeit ein Hinweis auf eine neuromotorische Entwicklungsverzögerung:

Kleinkindalter:
Spätes Laufenlernen (älter als 18 Monate)
Spätes Sprechenlernen (älter als 18 Monate)
Schwierigkeiten beim Anziehenlernen (z.B. Knöpfe)
Daumenlutschen (über 4-5 Jahre)
Einnässen (älter als 5 Jahre)
Häufige Hals-Nasen-Ohren-Infekte

Kindheit/Schulzeit:
Reiseübelkeit
Schwierigkeiten, Fahrrad fahren zu lernen
Schwierigkeiten, schwimmen zu lernen
Probleme beim Schreiben, Lesen
Ungeschicklichkeit, Schwierigkeiten beim Sport (unkoordiniert)
Unfähigkeit, still zu sein oder zu sitzen
Schwierigkeiten beim Erlernen der Uhr (analoges Ziffernblatt)
Schlechte Auge-Hand-Koordination (und damit Schreibprobleme)
Hörverarbeitungsprobleme
Sprach- und Artikulationsprobleme
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